Endlich Montag: Professor Jones

Endlich Montag: Professor Jones

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Was man nicht alles für langjährige Mandanten macht. Und dann auch noch für gute Freunde! Das jedenfalls frage ich mich als ich bei Nieselregen zwischen zwei Thüringer Eichen das erste vage Sonnenlicht ausmache. Dass ich mal zum Makler werde, war immer meine schlimmste Befürchtung. Das hätte ja bedeutet, dass das mit dem Jurastudium nicht geklappt hätte.

Aber wenigstens weiß ich schonmal, was ein Grundbuch ist. Da ist es eigentlich nicht mehr weit zum Maklerberuf. Wie das Leben so spielt, bat mich erwähnter Freund um einen Gefallen. Er hat ein kleines Stück Wald geerbt: nichts Großes – ein paar Hektar. Ob ich da nicht jemanden kenne. Nach langem Grübeln und vielen Telefonaten, habe ich über viele Ecken den Richtigen gefunden. 

Heute geht es also mit einen waschechten Baron durch thüringisches Unterholz. Er navigiert zielsicher durch das ihm unbekannte Gebiet. Vielleicht gibt aber auch sein laut bellender Weimaraner die Kommandos – ich kenne mich nur mit der Navigation vom Kopierer zur Kaffeeküche aus. Abgesehen vom nicht mehr enden wollenden Marsch beschäftige ich mich sowieso mehr mit dem haselnussbraunen Tweed-Anzug des Barons.

Ich hätte zu gerne auch die schwere Rüstung mitgebracht, habe allerdings leider noch andere Verpflichtungen. Nachdem ich mit dem Baron die Landschaft bestaunt habe, geht es schnellstens zurück zur Alma Mater nach München. Dort wartet am Abend zum ersten Mal ein Hörsaal auf meine Wenigkeit, um die Fallstricke des Strafprozessrechts zu erlernen.

Solche Tagesordnungspunkte sind, in sartorialer Hinsicht, nicht leicht zu vereinen. Dachte ich zumindest immer – bis ich dieses Tuch von Fox Brothers entdeckte! Das graue Flanell ist ein Klassiker der Herrengarderobe. Damit macht man immer einen perfekten Eindruck: im Büro, in der Lieblingsbar oder im geerbten Waldstück. Das stolze Gewicht von 400 Gramm sorgt dafür, dass wir selbst bei morgendlicher Frische warm eingepackt sind. Das Herringbone-Muster gibt dem Ganzen einen rustikalen Anstrich.

Das gilt auch für die Konfiguration des Anzugs: Ein Dreiteiler ist praktisch, weil er warm ist. Außerdem gebe ich so ein einheitliches Bild mit dem Baron ab. Gleichzeitig ist der Dreiteiler der formellste Anzug und ergibt mit einer einreihigen Weste und Dreiknopf-Front einen klassischen Professoren-Look. Es fehlt nur noch der braune Schlapphut samt Peitsche. 

Aufgrund des morgendlichen Ausflugs, kann ich auch etwa Farbe wagen. Passend zur Jahreszeit habe ich ein blau-grünes Multistripe-Hemd von Thomas Mason gewählt. Regent-Kragen und Dreiknopfmanschette sind eine weitere klassische Kombination. Der grüne Streifen des Hemdes und die orangene Kaschmir-Krawatte ergeben eine farbenfrohe Kombination. Zudem strahlt das Orange der Krawatte förmlich vor dem dunklen Grau des Anzugs. So gelingt ein nicht zu steifer, sondern freundlicher Eindruck auf unsere neuen Studenten.

Zum Abschluss: Bei den Schuhen stehen einige Optionen bereit. Schwarze Wingtips sehen auf dem Land gut aus und machen sich auch am Abend hervorragend. Zu dem dunkelgrauen Anzug sind aber Oxfords mit Lochverzierungen in dunklem Oxblood vorstellbar. JoLo/YS

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