Vor einigen Wochen betrat ich Herrn Moggs Laden auf der Bleibtreustraße für eine kleine Unterhaltung – was inzwischen schon Gewohnheit ist. Max, Tobin, Paul und ich unterhielten uns über Filme, Musik und unser übliches Thema: Herrenmode. Nach einiger Zeit kamen wir zu den Krawattenknoten.
Max, Tobin und ich sind große Verfechter des four-in-hand-Knotens. Der four-in-hand ist optisch zurückhaltend, das Binden ist kein großer Aufwand, und außerdem gefällt mir die Asymmetrie. Paul war erst ein paar Tage bei Herrn Mogg und wir hatten uns bisher noch nicht kennengelernt. So fiel mir direkt auf, dass er einen Windsor-Knoten trug. Ich weiß: Einige Leute (mein Vater eingeschlossen) schwören auf diesen Knoten. Ich kann den Windsor – vielleicht aus dem einfachen Grund, dass ich es meinem Vater nicht gleich tun möchte – überhaupt nicht leiden. Max und Tobin sind der gleichen Meinung. Also versuchten wir, Paul davon zu überzeugen doch auch den four-in-hand auszuprobieren.
Wie bereits erwähnt, ich bin ein Fan des asymmetrischen Looks und binde meinen four-in-hand deshalb auf eine ganz bestimmte Art: leicht gekrümmt. So macht der Stoff auch einige Zentimeter unter dem Knoten noch einen leichten Bogen, bevor er wieder mittig zusammenläuft. Herr Mogg hat ihn auf den Namen Bananenknoten getauft.
Wir geben zu: Diese Art des Krawattenknotens haben wir (leider) nicht selbst erfunden. Über die Jahre ist er mir schon ein paar Male – wenn auch nicht häufig – begegnet. Prince Michael of Kent, der Cousin von Queen Elizabeth II., ist vielleicht einer der bekanntesten Vertreter dieses Knotens. Prince Michael hat sowieso einen sehr eigenen Kleidungsstil. Er trägt breite, wuchtige Hemdkragen, sehr gut geschnittene Zweireiher und schwere Halstücher. Ich kenne viele elegant gekleidete Menschen, die seinen Stil nicht ausstehen können und mindestens genauso viele, die ihn bewundern. Zweifellos zähle ich zur Gruppe der Bewunderer! Eine Sache gefällt mir an ihm jedoch besonders gut: Die Art und Weise, wie er seine Krawatte trägt. Ein schöner großer four-in-hand, unter dem sich die Krawatte windet und zurück zur Mitte schwingt. Absolut umwerfend!
Eines ist klar: Das ist kein Look für jedermann! Das ist so, wie mit Lakritze – entweder Sie lieben es oder Sie hassen es. Sollte Ihnen dieser Knoten gefallen, haben Sie den großen Vorteil, dass Sie nur wenigen Leuten begegnen werden, die ihn ebenfalls tragen. Sofern Sie nicht gerade bei Herrn Mogg zu Gast sind, werden Sie mit dem Bananenknoten immer aus der Menge hervorstechen – versprochen. Falls Sie ihn doch zu einem Besuch in der Bleibtreustraße tragen sollten, können Sie uns zumindest dabei unterstützen, Paul von den Vorzügen dieses fantastischen Knotens zu überzeugen. BTWB/YS/MM/JHS