Über Krawatten

Über Krawatten

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Ich liebe Krawatten. Es ließe sich schon fast von einer Obsession reden. Jeder, der Max' Instagram-Feed kennt, weiß, dass auch er nur sehr selten ohne Krawatte in Erscheinung tritt. So selten, dass man sich schon Gedanken um ihn machen muss, wenn die Krawatte mal fehlt. Wer meine Hemd der Woche-Serie kennt, weiß außerdem, dass ich immer eine passende Krawatte empfehle. Krawatten sind wichtig – sehr wichtig sogar! Die Debatte über das zunehmende Verschwinden der Krawatte möchte ich deshalb gar nicht erst aufkeimen lassen.

Denken Sie daran, dass die folgenden Zeilen meine ganz persönlichen Überlegungen sind. Sie mögen anderer Meinung sein, aber meine Liebe zur Krawatte pflege ich schon seit über 30 Jahren und ich denke nicht im Entferntesten daran, die Scheidung einzureichen. Dennoch habe ich in dieser Zeit einiges mitgemacht. Verschiedene Stile kamen und gingen: mal schmaler, mal breiter, mal bedruckt oder mit Struktur. Es hat sich viel getan, aber eins war immer klar: ohne geht es nicht.

Zunächst zu den Dingen, die ich nicht leiden kann: Schmale Krawatten kommen für mich nicht in Frage. Die Beatles trugen sie in ihren frühen Jahren, und obwohl ich ihre Musik aus dieser Ära liebe, konnte ich mich nie für dünne Krawatten begeistern. Sean Connery ist mit Abstand mein Lieblings-James Bond, aber diese dünnen Krawatten, die er in Filmen wie Dr. No und Liebesgrüße aus Moskau trug, sind einfach nichts für mich. Auch wenn die Filme klasse sind.

Nein, ich mag es lieber etwas breiter – mit mehr Volumen und Körper. Obwohl meine Krawatten nicht ganz so breit und auffällig sind wie die meiner Stilikone, Prinz Michael von Kent, bevorzuge ich kräftige, gewebte Seide. Sie sollten am Blatt zwischen achteinhalb und neuneinhalb Zentimetern messen. Keine Kipper-Krawatte aus den späten 1960er Jahren, aber auch nichts, was einem Stück Schnur ähnelt.

Und wie das so ist in Liebesbeziehungen, manchmal muss es eben etwas besonderes sein, um die Gemüter zu beruhigen. Wer schonmal die glänzenden Augen beim Erblicken der sagenumwobenen orangefarbenen Schachteln gesehen hat, weiß wovon ich rede. Hermès-Krawatten aus bedruckter Seide haben schon länger Kultstatus erreicht. Die dezenten Muster und ihre leuchtenden Farben sehen so schön aus, dass ich bei der Breite von lediglich acht Zentimetern eine Ausnahme mache.

Ich empfehle eine Krawattenbreite zwischen acht und zehn Zentimetern auch deshalb, weil sie dann gut zu unseren Anzügen passt. Unser typisches, breites Revers braucht eine etwas breitere Krawatte, damit die optische Balance nicht aus dem Gleichgewicht gerät.

Bei den Designs bin ich durchaus experimentierfreudig. Krawatten mit Polka-Dots oder anderen kleinen geometrischen Mustern? Ja! Regiments- oder Clubstreifen? Ja! Dunkle Farben, wie Marineblau oder tiefes Purpur? Ja! Helle Farben, wie Rosa oder Hellgrün? Ja! Bedruckte Krawatten mit kleinen Tieren oder anderen skurrilen Figuren? Unbedingt!

Ich habe das Glück (oder die Bürde?), über die Jahre etliche Krawatten angesammelt zu haben, die – größtenteils – zeitlos sind. Ich liebe die aus den frühen 1990ern genauso wie die aus dem 21. Jahrhundert. Wenn Sie gute Qualität kaufen und entsprechend pflegen, können Sie jahrzehntelang davon profitieren. Solange Sie kein Sklave der modischen Launen sind und stattdessen in stilvolle Muster und klassische Breiten investieren, werden diese Krawatten ein nachhaltiger und beständiger Teil Ihrer Garderobe. BTWB/YS/MM

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