The smexiest men alive: Mr Yves Y. Stork

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1. Wie kamen Sie zur Herrenmode? Was war Ihr erster Kontakt mit klassischer Herrenmode?

Der erste Kontakt zu Herrenmode entstand über meinen Onkel. Sein Kleidungsstil orientiert sich stark an avantgardistischer japanischer Mode und hat mich immer begeistert. So habe ich sehr früh gelernt, dass Kleidungsstücke sehr viel mehr sind als einfach nur ein Mittel zum Zweck. Die konzeptionelle Arbeit, die hinter diesen Kleidungsstücken steht, hat mich besonders fasziniert. Da sich diese Kleidung, wie zum Beispiel bei Yohji Yamamoto, stark an der klassischen Herrenmode orientiert, fallen diese beiden Momente bei mir mehr oder weniger zusammen.

2. Wie stellen Sie üblicherweise Ihre Outfits zusammen?

Das hängt sehr stark davon ab, wie mein Tag aussieht. An der Universität und im Büro trage ich meistens eine Kombination aus Wollhosen, Hemden und Pullovern. Zu diesen Outfits trage ich gerne weiße Sneaker. Bei den Farben bin ich eher zurückhaltend: schwarz, dunkelblau und beige bilden den Kern der Outfits. Ab und an gibt es auch einen Farbtupfer – das ist aber eher die Ausnahme als die Regel.

Abends und zu bestimmten Anlässen trage ich Anzüge. Hier gehe ich pragmatisch vor. Da sich die Auswahlmöglichkeiten bisher noch in Grenzen halten, muss ich mir nicht den Kopf zerbrechen, um ein Outfit zusammenzustellen. Der Anzug ist navy blau, dazu ein Hemd in weiß, hellblau oder blassem rosa und eine Krawatte, die die Hemdenfarbe entweder aufgreift oder kontrastiert. Was Strümpfe und Schuhe betrifft, bin ich kein Freund von Experimenten. Meistens greife ich zu schwarzen Oxfords und gleichfarbigen Strümpfen.

3. Tipps für Anfänger?

Da ich mich selbst auch eher als Anfänger sehe, kann ich Ihnen nur empfehlen, dass es unfassbar erleuchtend ist, mit Leuten zu sprechen, die schon etwas weiter fortgeschritten sind und deren Garderobe Sie bewundern. Magazine zu studieren kann auch sehr hilfreich sein. Ein Großteil meines Wissens über Herrenmode entstammt Magazinen (Fantastic Man und Hercules Universal sind persönliche Favoriten), Blogs und – seit kurzem – auch Podcasts (Blamo!). Hier gibt es natürlich große qualitative Unterschiede, aber wenn Sie bereits hierher gefunden haben, sind Sie vermutlich auf einem guten Weg.

4. Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben?

Von Jeans über avantgardistische Mode bis hin zu Maßanzügen beinhaltet meine Garderobe einiges. Ein konstantes Motiv ist jedoch ein gewisser Hang zur Uniformität und ein spielerischer Umgang damit. Ich betrachte Anzüge per se als eine Art Uniform, hinter der es sich wunderbar verstecken lässt. Ein Anzug erweckt in den Betrachtern gewisse Assoziationen, die Sie ganz bewusst unterwandern können – oder eben auch nicht. Noch dazu besitzt ein Maßanzug den Reiz, dass er, vor allem durch den individualisierten Schnitt, diese Uniformität zu negieren scheint. Dieses Spannungsfeld gefällt mir sehr gut.

5. Wo finden Sie stilistische Inspiration? Wer sind Ihre Vorbilder?

Inspiration finde ich in vielen verschiedenen Dingen: Literatur, Film und soziale Medien sind vermutlich meine ergiebigsten Quellen. Fotostrecken in Modemagazinen inspirieren mich auch häufig.

Stilistische Vorbilder finde ich oftmals in fiktiven Charakteren. Die Einstellung, mit der sich Colin Firths Charakter George Falconer in A Single Man der Kleidung widmet – die präzise Vorbereitung am Morgen, um überhaupt erst zu dem zu werden, was er für andere verkörpert – ist vorbildlich. In Plein Soleil meistert Alain Delon als Tom Ripley die perfekte Sommergarderobe und Jeremy Irons trägt in Brideshead Revisted einen der schönsten Glencheck-Zweireiher, die ich jemals gesehen habe. In letzter Zeit haben mir viele Looks gefallen, die Timothée Chalamet getragen hat. Ein eierschalenfarbenes dinner jacket, das er zu den Oscars 2018 trug, sticht meines Erachtens als großes Highlight hervor.

6. Welche Marken gefallen Ihnen zurzeit am besten und weshalb?

Christophe Lemaire liefert konstant gute Kollektionen. Margaret Howell finde ich momentan auch sehr spannend. Ihre Lookbooks enthalten viele Outfits, an denen ich mich orientiere. Die Farbpalette ist einerseits sehr reduziert und andererseits so durchdacht, dass sich nahezu all ihre Kleidungsstücke miteinander kombinieren lassen. Ihre eher weiten und lockeren Schnitte entstammen der klassischen Herrenmode und haben gleichzeitig einen leicht androgynen Effekt.

7. Haben Sie ein Lieblingsstück und gibt es Dinge, die Sie niemals tragen würden?

Eines meiner derzeitigen Lieblingsstücke ist ein Wollpullover von Acne Studios, der einen sehr breiten Bund hat, weit und kurz geschnitten ist. Auf den ersten Blick wirkt er beige, enthält aber auch ein wenig waldgrün und rosa. Er lässt sich mit nahezu allen gedeckten Tönen kombinieren und hält sehr warm.

Worin ich mich absolut nicht sehe, sind Samtanzüge. Über ein dinner jacket ließe sich vielleicht noch diskutieren, aber ein Anzug aus Samt kann – abgesehen von Jimi Hendrix – vermutlich niemand erfolgreich tragen.

Fünf kurze Fragen:

  1. Ihr Lieblings-Bond?
    Ich bin kein großer Fan von Bond-Filmen.
  2. Ihre Lieblingsfarbe für Hemden?
    Weiß oder hellblau – gerne auch in gestreifter Kombination.
  3. Ihr Lieblings-Schuhmodell?
    Schwarze Oxfords.
  4. Break or no break?
    Das kommt stark auf die Hose an. Bei Anzughosen würde ich, je nach Formalitätsgrad, half- oder full-break wählen.
  5. Zweireiher oder Einreiher?
    Zweireiher.

MM/YYS/JHS

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